„Nicht nachschaffen, sondern neuschaffen, nicht zusammensetzen, sondern entwickeln“ und
„Dem inneren Erleben äußere Gestalt geben, dem Eindruck Ausdruck verleihen“ sind zwei Kernaussagen von Rosalia Chladek, die den Geist ihres Systems widerspiegelt. Eines der Ziele des Systems und der Methode Chladek ist die gestalterisch-schöpferischen Möglichkeiten des Menschen im Tanz freizulegen.

Schon in der Körperbildung soll nicht nur ein optimal funktionierender Körper entwickelt werden, sondern der Mensch in seiner psycho-physischen Ganzheit angesprochen werden.

Daher hat in dieser Methode das eigene Entdecken, Entwickeln und Erspüren der Bewegung über die Sinne einen großen Stellenwert, wodurch „[…] ein innerer Veränderungsprozess in Gang gesetzt wird, der zur Entfaltung und Erweiterung der eigenen Ausdrucksmöglichkeiten führt und den künstlerisch-gestalterischen Prozess angeregt.“

Das Vermitteln der Bewegung und des Tanzes über die verbalen Anweisungen und der immer neu gestaltete Unterrichtsprozess fördern bei den Studierenden eine hohe Präsenz und Klarheit in der Bewegung sowie die Entwicklung ihrer eigenen künstlerischen Tänzerpersönlichkeit unabhängig des Lehrervorbildes.

Der/die TänzerIn profitiert von dieser Pädagogik insofern, als er ebenfalls zu einer Selbstständigkeit geführt wird sowie zur Möglichkeit, sich jegliche technische Differenzierung an seinem Körper und in seiner Bewegungsweise aufgrund der Kenntnis der Gesetzmäßigkeit körperlicher Bewegung erarbeiten zu können.“
Im Gestaltungsunterricht wird die Entwicklung der tänzerisch-gestalterischen Fähigkeiten durch die Inspiration aus verschiedenen Kunstrichtungen (z. B. Skultpur, Material, Malerei, Musik, Natur, Literatur) oder aus dem eigenen Erleben gefördert. Die unterschiedlichen Anregungen erweitern das Bewegungsvokabular als auch die Ausdrucksmöglichkeiten des Schülers.

Dabei wird der Prozess aus der Improvisation zur Entwicklung der eigenen Gestaltung bis hin zur Sologestaltung und Choreografie unterstützt, „[…] wobei es auch hier um das Neuschaffen und nicht um die Wiederholung eines bereits absolvierten Ablaufs geht.“

Die SchülerInnen erlernen Möglichkeiten der Erarbeitung eigener Gestaltungen und Choreografien, „[…] die ihnen den Weg zu einem schöpferischen Tänzer oder Choreografen zeigen“.